Doderama präsentiert: Doderers Abenteuer

 Undank ist der Gäste Lohn


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U
nter Deck liegt schwüle Hitze wie Schleim über Mensch und Maschine. Wir Leser, als unparteiische Beobachter keinerlei Beschränkung unterworfen, oder gar von Verfolgung bedroht, wie augenscheinlich unsere Helden, schließlich mußten wir für die Mitfahrt nicht einmal ein Billet, gleich welcher Klasse lösen, sondern nur den beiden Flüchtenden auf den Zeilen bleiben, haben nun, in einem ellenlangen Satz auf dem Schiff stehend, gar keinen Grund uns weiterhin den stickigen Innereien des Schiffsbauches auszusetzen. Wir gehen an Deck und lassen uns die schwache Brise der zügigen Fahrt um unsere nur gefahrlos weit in die Geschichte hereinragende Nase wehen.
Das Oberdeck der 'Katatonia' ist zum Schutz vor der stechenden Sonne mit gelber, von tausenden glühender Tage ausgebleichter Leinwand überspannt. Die grellweiße Lichtflut über dem Fluß, welche die felsigen Ufer zu beiden Seiten mit der kochenden Luft zu einem flirrenden Glossen verschmilzt, wird durch die träge im Fahrtwind schlagenden Stoffbahnen zum goldenschattigen Dämmer gemildert. In seinem Schutz drängen sich Tische und Stühle an denen Passagiere sitzen und sich von geschäftig durch die engen Freigänge drängenden weißjackigen Bedienern Speisen und Getränke auftischen lassen.
Am ansteigenden Bug des Schiffes läuft das schützende Leinen in einem spitzen Dreieck aus. Hier, im besten Fahrtwind bricht das Licht von beiden Seiten in die Überschattung und webt so ein Zwischenreich aus blendendem Wüstentag und schattigem Dämmer. In dieser Zone sitzen, rund um einen, der ihren bewundernden Blicken nach als ein Besonderer angesehen werden muß, schlanke Jünglinge mit empfindsamen Gesichtern und lauschen den Worten des Besagten, den sie in fügsamen Eifer, doch mit gehörigem Abstand umringen. Ansgar Bleton heißt der weihevoll umsessene, dieser landaufundab nur in avantgardistischen Kreisen, dort aber Bestens bekannte Dichter und Künder. Keiner weiß übrigens, wie man den Namen des Meisters in der rechten Weise betont. Denn die, die ihn kennen, flüstern ihn nur, aus übergroßer Ehrfurcht, und im Flüstern läßt sich nun einmal keine ordentliche Aussprache hervorbringen. Um das Flüstern dieses Namens nicht jedesmal anmerken zu müssen, wird künftig der Name des Meisters, Ansgar Bleton, wenn von einem Anhänger in gedämpfter Lautstärke ausgesprochen, in kleinerem Satz wiedergegeben.
Ansgar Bleton ist trotz der Hitze ganz in Schwarz gekleidet, schwarzseiden schimmern das Hemd und auch der elegante Anzug. Das lange weiße Haar trägt er streng nach hinten gekämmt. Diese durch einige Locken am Hinterhaupt feminin anmutende Haartracht wird wettgemacht durch die hochgewölbte breite Stirn mit den starken Augenwülsten, die tiefliegende Eulenaugen, die scharfe Nase mit den hohlen Wangen, dem schmalen Mund über dem grimmig ragenden Kinn darunter. Der Meister sitzt schweigend. Sein Blick geht unerbittlich über die vor Ergebenheit hechelnde Jüngerschar, aus der ein jeder die Aufmerksamkeit seines Herrn ersehnt und fürchtet zugleich.
Lange schaut er in die Gesichter, die sich vor der Macht seines Blickes senken. Dann hebt er die Hand und deutet mit einer Geste, an der sich Autorität und Überdruß zu gleichen Teilen finden lassen, in die Schar der Umsitzenden. Der durch den Fingerzeig herausgehobene wird bleich und rot, erhebt sich, zu schnell, um dies mit Würde zu vermögen, von seinem Sitz, rafft fahrig einige Blätter Papier zusammen, krümmt sich devot zu seinem Herrn hin und beginnt vorzutragen.
Wir sind zu weit entfernt von der Gruppe, aus der uns eine, ganz vorne am Bug hockende Gestalt merkwürdig vertraut vorkommt, und zudem getrennt durch das Gesumme der speisenden Gäste, das eifrige Geklapper von Besteck und Geschirr, das schmatzende Tappen der gummibesohlten Bedientenschuhe, das vierbeinige Scharren gerückter Stühle. Zudem wird unsere Aufmerksamkeit von zwei in diesem Augenblick neben uns, wir lehnen am Geländer der ins Schiff hinabführenden Treppe, aus dem Bauch des Schiffes emporsteigenden Gästen eingefangen. Ein erster flüchtiger Blick hätte das Duo für Sindbad und Peinlich halten können. Doch zeigt ein zweites Hinschauen: die Emporkömmlinge tragen das dicke dunkle Tuch der Eiferer, den langen mit Henna gefärbten Bart, die in der gleichen Farbe gehaltenen aufdringlichen Koteletten, den schwarzen Hut mit stark aufgebogener Krempe, die obligate Brille mit violetten Gläsern. In den Händen halten sie Rezitationsketten aus dicken gelben und schwarzen Perlen.
Abgesehen von ihrer eindeutigen Kleidung gleichen die beiden, es sind wohl Schriftgelehrte aus dem Süden, auf, wie sich am Ende herausstellen wird, vergeblicher Missionsfahrt, hinab in die respektlose Bredouille, in Statur und Gestik unseren beiden Weggefährten Sindbad und Peinlich wie ein Paar Eier einem anderen Paar aus demselben Gelege. Doch trug Sindbad, als wir ihn im stickigen Bauch des Schiffes verließen, seine gewohnte Tracht, eine Kreuzung aus Djelabah und Overall, während der Peinlich B., wie üblich, in seinem weiten graugummierten Regenmantel gehüllt war und nur die schwarze Baskemütze gelegentlich mit einem durch vier Knoten zur Kopfbedeckung verwandelten großkarierten Taschetuch vertauschte.

Gründlich mustern die zwei Fundamentalen das tafelnde Volk im Schatten, langsam drehen sich die Köpfe, von ihren Gesichtern sind hinter den Bärten, Brillengläsern und Koteletten nur die Nasen ersichtlich. Und, welch ein Zufall, dieser gekrümmte Haken, der dem kleineren der beiden aus dem Brillengestell ragt, gleicht dem Sindbadschen Organ bis auf beide Nasenflügel, während sich die bläulich-rote Knolle des Größeren auch im Gesicht des Peinlich bestens machen würde. Die beiden nehmen an einem Tisch neben der Reling Platz. Sie setzen sich mit dem Rücken zum Fluß, die Gesichter zur Treppe gewendet. Man kommt bei näherer Betrachtung nicht umhin, an den beiden neuen Gästen die ansonsten von derartigen Eiferern vorgetragene, aus moralischer Bombensicherheit resultierende überlegene Gleichgültigkeit gegen die übrige Umwelt zu vermissen.
Dies ist wohl auch einem weiteren unter den schützenden Stoffbahnen weilenden Gast aufgefallen, einem sehnigen, lebhaften Herrn mit leise im Winde flatternden störrischen Kranz rötlichbrauner Haare auf dem runden Schädel und kleinem Kugelbauch unter der blutroten Weste, die er ohne ersichtlichen Grund unter seiner landesüblich gemusterten Reisejacke trägt. Er sitzt alleine an einem Tisch in der Mitte, wippt auf seinem Stuhl, schnalzt mit Daumen und Zeigefinger nach dem Kellner und läßt dabei die beiden sich für Eiferer so untypisch verhaltenden Frischgäste nicht aus den Augen. Den herbeigerufenen Bediener schickt er mit seiner Karte auf die beiden los. Die vermeintlichen Eiferer schrecken auf bei der Übergabe des kleinen Stückchen geprägten Kartons. Mit eng zusammengesteckten Köpfen lesen sie die auf der Rückseite hingekrakelten Worte. Dann drehen sie die Karte in offensichtlicher Ratlosigkeit und lesen den Eindruck auf der offiziellen Seite.
Dr. Felix Schwacke
Enthusiast
Am Hinterhalt 23
Dejavue/Bredouille
ist darauf zu lesen, Name, Beruf und Adresse, und wie wir der Geschichte vorausgreifend verraten, eine Straße in Dejavue, der größten Stadt der Bredouille. Erneut dreht der hakennasige Kartenhalter die Pappe um. 'Ich weiß, wer sie sind! Aber keine Sorge, ich werde schweigen. Lassen sie mich Ihnen Gesellschaft leisten, ich liebe es nicht, alleine zu essen. Ihr ergebener F. Schwacke' steht da in energischer Schrift. Und noch ehe sich die beiden schlüssig werden, ist der Absender aufgestanden und mit einigen schnellen Schritten am Tisch.
"Gestatten sie?" fragt er lächelnd, hat dabei einen unbesetzten Stuhl vom Nebentisch herangezogen und sitzt, noch ehe eine abwehrende Reaktion möglich ist. " Sie sind in Hamsterdamm an Bord gegangen? Sagen sie nichts, was sie enttarnen könnte! Hier haben sogar die Stühle Ohren. Ich erkenne Sie, trotz ihrer Verkleidung. Denn ich bin ein großer Verehrer Ihrer Geschichten." Satt von einer Wonne, wie sie nur aus glücklichsten Erinnerungen aufzusteigen vermag, lächelt Dr. Schwacke an zwei sein Lächeln spiegelnde Sonnenbrillen hin. Er neigt sich der Hakennase zu.
"Vor allem die Erzählungen aus dem gelberen Universum haben es mir angetan ! Aber auch ihre Erlebnisse bei der Magierin Salammbo! Und erst die unendlichen Weiten der inneren Mogelei, welche der gewaltige Wandercharismatiker Schubniak Flagranti mit seinen Ungeheuern durchstreift! Doch am tiefsten beeindruckten mich die Abschnitte über die große chinesische Mauer. Ich wußte nämlich bis zu dieser Lektüre nicht, daß die Mauer über ihre ganze Länge hinweg Ohrtürme bekommen sollte um den herannahenden Feind bei Tag und nacht erhorchen zu können. Man stelle sich vor: Bronzene Ohren, an die zwanzig Meter hohe exakte Abbildungen des entsprechenden kaiserlichen Knorpels, und dahinter die Horchposten, die mindestens den Rang eines Mandarins der vierten Stufe bekleiden mußten, lauschend durch die gewaltige Muschel hinüber in die nächtlichen Weiten der inner-asiatischen Steppe. Ich bin sicher, daß die Mauer, ob mit oder ohne Ohrtürme, gegen den Ansturm des Schubniaken und seiner Lehre von der grundsätzlichen Hinfälligkeit allen Seins gerichtet war. Diese Botschaft mußte ein Volk entsetzen, welches die Ordnung so schätzte, daß sie diese über alle Götter hinweg in den Rang der höchsten Gottheit erhob. Auch der unversöhnliche Gegensatz von Bauern und Nomaden gelangt übrigens mit dem Bild der wehrenden Mauer zu seiner schönsten Darstellung. Kurz gesagt, ihr Werk ist bildende Reiseerzählung im besten Sinne. Ich danke ihnen im Namen aller Leser !" Dr. Schwacke fährt seine sehnige Hand aus und ergreift die entsprechende des reglos sitzenden hakennasigen Eiferers. Der schüttelt, willig in der Übertölpelung, seine von der Rechten des Enthusiasten umklammerte Hand. "Ich habe nie von Ohrtürmen gehört, geschweige denn über sie geschrieben" sagt er dann, immer noch benommen durch das so plötzlich und im Übermaß über ihn gehäufte Lob.
"Ach, wirklich? Sollte ich in meiner Begeisterung einige Details dazuerfunden haben ? Ist es nicht erstaunlich, wie Ihre Geschichten die Phantasie des Lesers zu beflügeln vermögen? " Schwackes Lächeln vertieft sich durch einen Hauch Bosheit "Aber wenn sie mit in der Ihnen so überaus gut zu Gesicht stehenden Bescheidenheit nicht über Ihr Werk sprechen wollen, wechseln wir doch einfach das Thema. Ich will sie keinesfalls bedrängen!"
Des Enthusiasten rechte Hand schnellt in die Höhe. Mit schnalzenden Fingern macht er den in nächster Entfernung durch die Tischreihen eilenden Bediener auf sich aufmerksam. Er streckt vier Finger nach oben gegen die schützende Leinwand und überschreit den aus dem Stampfen der Schiffsmotoren, Stimmengewirr, Geschirrgeklapper und dem Schnalzen der beschattenden Stoffbahnen dahin blubbernden Geräuschebrei. "Laudanumtee für mich und meine Gäste!" Sein Blick von umfassender Sympathie geht über die damit so öffentlich Geladenen hin.
"Sie waren also in Hamsterdamm, dieser merkwürdigen Metropole, die als ‘Stadt der Abertäufer‘ einging in die Geschichten des Schublosmos. Sie kennen die Historie des Ortes?" Verneinend schütteln sich die beiden Bärte. "Hamsterdam war vordem, doch was besagen schon Zeiten im Schublosmos, eine reiche, aber vulgäre Ansiedlung, voll protzendem Wohlleben und einer hoffärtigen Bevölkerung, die sich von den alten Göttern des Steinlandes abgewandt hatte und in überzeugter Perversion den abseitigsten Dämonen aus den grundlosen Schächten huldigte. Als erstes entgleiste das Sexualleben. Ich will hier nicht in die verkommenen Details geben. Es mag der Hinweis genügen, daß so mancher Penis seit Jahren keine Vagina mehr von innen gesehen hatte, sondern sich von abseitigen Prinzipien geleitet ausschließlich in den Dienstboteneingängen herumtrieb. Die Sitzungen des Magistrats hatten nichts mehr von dem gesunden Volksempfinden, das bürgerliche Versammlungen von jeher auszeichnet. Man schwelgte in allgemeiner Zweckentfremdung statt sich in der gebotenen Rechtschaffenheit zu üben.
   

Dann suchte eine Reihe von Katastrophen die Stadt und das umliegende Land heim. Zuerst schlugen überall in Katatonien gewaltige Klumpen an Klitze ein. Sie fielen als berggroße Kloben aus heiterem Himmel, platschten auf und platzten dabei, wie die Bäuche von verwesenden Walen, lösten Brände, Seuchen und Lautverschiebungen aus. Die Stuporen wurden rebellisch, diese in den Weiten der katatonischen Steinwüsten, weiß der Himmel von was, lebenden nomadischen Ureinwohner. Sie machten die zügellosen Hamsterdammer für die Katastrophen verantwortlich, überfielen deren Vorstädte in wilden Vergeltungsaktionen und demontierten sogar im Zentrum ganze Häuserzeilen. Die Bewohner verschleppten sie ins unwegsame Gelände um den Sinupret und ließen sie dort zu ihrer Belustigung auf Leben und Tod gegen die eigenen Schatten kämpfen.
Schließlich stand das gesamte Land auf gegen die Stadt und sogar der Handel kam zum erliegen, denn der Fluß war wegen Niedrigwassers nicht mehr schiffbar. Und wäre er schiffbar gewesen, was hätte dies genutzt? Stein kam überall im Schublosmos aus der Mode in jenen Tagen. Warum und wohin hätte man ihn also verschiffen sollen?
Dann fielen die Abertäufer ein in Katatonien. Woher? Aus einem vom Lauf der Geschichte vergessenen Nebensatz? Aus einer verschütteten Fußnote? Keiner weiß es mit Bestimmtheit zu sagen.
Sie schickten zuerst ihre Wegbereiter. Vielarmige eiserne Riesen suchten zu Tausenden das Land heim. Sie waren blind und taub, weil ohne Köpfe, ihre Hälse liefen in sinnlose kleine Spitzen aus. Nur ihr Anführer, ein gewisser Umspanner verfügte über einen eigenen Kopf. Die Riesen waren mit ihrem Leiter und auch untereinander durch stählerne Seile verbunden, an die sie sich mit ihren langen Armen festklammerten. So führten sie einander in Hunderten von Meilen langen Reihen durch das geplagte Land und trampelten gesichts- und gefühllos alles Lebende in Staub und Stein.
Nach den Riesen kamen die Prediger. Sie riefen zur Umkehr auf, zur Reinigung, zur Befreiung vom Vergangenen, zur erlösenden Taufe. Die Hamsterdammer waren begeistert vom Feuer der Reden, sie kamen zur festgesetzten Stunde an den Lexotanil, um sich taufen zu lassen. Der reinigende Akt bestand, wie bei allen derartigen Zeremonien, in einem langen Untertauchen jedes Willigen, und alle Hamsterdammer wollten. Dabei hatten die Abteräufer, selber von amphibischer Natur, nicht mit der knappen Luft der Konvertiten gerechnet. So trieben die Täuflinge, fast alle Einwohner der Stadt, nach der Zeremonie bäuchlings den Lexotanil hinab, wie Lilienblüten in ihren weißen weiten Kleidern aus feinster Steinwolle. Nur ihre Schatten blieben zurück in den stillen Straßen.
Entkommen war bloß die Sippe des Rochus. Stallknechte von Natur aus und verstockt obendrein, hatten sich Männer, Frauen und Kinder im Hause des Baphomet versteckt, weil sie das Wasser scheuten und auch jede Art von gründlicher Reinigung. Sie nahmen schließlich die menschenleere Stadt in Besitz, verbündeten sich mit den herrenlosen Schatten und schwangen sich zum Herrschergeschlecht auf. Sie lockten frisches Blut aus allen Teilen des Schublosmos an. mit Parolen wie: 'Kommt nach Katatonien und werdet steinreich!' oder 'Wir schwören Stein und Bein auf ihre Zukunft in unserem Land!'
All dies ist lange her, Sie haben die Auswirkungen dieser Geschehnisse am gegenwärtigen Zustande des Landes selbst erlebt. Ich gehe derzeit in Hamsterdamm nicht von Bord. Der Apath ist ein herrschsüchtiger Scharlatan, ein Operettentyrann, ein ‘Rattenscheich im Schattenreich‘, wie es unser verehrter Dichterfürst" seine Stimme kommt ins Flüstern "Ansgar Bleton" und gewinnt wieder die alle Geräusche überquäkende Lautstärke, "der übrigens auch an Bord weilt, dort vorne am Bug sitzt er, sehen sie ihn, den schwarzgekleideten weißhaarigen, inmitten seiner Anhänger, so trefflich formulierte. Dem Apathen fällt nichts weiter ein, als mit seiner Schattenbande alles ehrliche Fleisch und Blut im Lande zu tyrannisieren. Doch hinter ihm steht eine weitaus dunklere Macht. Sie west seit Anbeginn im großen alten Haus über der Stadt, im Hause des Baphomet und wird irgendwann einmal über das Land kommen. Aber genug von meinen Weisheiten. Waren sie am Hofe des Apathen? Haben sie dort den Tückheim angetroffen? Als ich ihn vor Jahren letztmalig sah, wollte er in den Palast, als Hauslehrer, um einen zivilisierenden Einfluß auf den damals noch blutjungen Herrscher auszuüben. Mit dem Tückheim war ich früher, in unserer gemeinsamen Studentenzeit, sehr vertraut. Besonders stolz war er auf seine Fähigkeit zu Jaulen wie ein Hund. Er vertrieb damit einmal fünf Raufbolde am Bahnhof von Schnetterteng. Er aß dort gerne Würstchen am Imbißstand und Alpträumte von einer aufziehenden allgemeinen Geistesverdunkelung, einer landesweiten Bestialisierung, die ja dann wohl auch eingetreten ist."
 

 

 

       

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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