Robespierre
zehn schritte nur, und doch
mein leben
fliesst an mir vorbei
wie ich am mob
der meinen tod erbrüllt
doch will ich leben
jeder widerstand bestärkt mich nur
und jeden schritt geniesse ich
bin frei
auch wenn mein kopf
entrollt
ich schreie
leben
Abschied
meine wohnung
leergefegt
wie mein leben
nur erinnerung
unter dem bett
erzählt in krumen
vom gestern.
mein ich verpackt
in umzugskartons
fünf mark das stück
niemand weiß
wohin sie sollen
fort
von hier.
penibel übertüncht
die farben der wände
kein bilderhaken
hält mich am leben.
der möbelwagen
holt morgen
den rest
meinen sarg.
Neues Frühstück
zwei tassen
zwei teller
zwei messer
zwei gabeln
ein korb voller
brötchen
und kaffee am
stövchen.
so war es
der brauch.
doch allein
sitz ich auch
vergessen
am tisch
esse
einsamkeit
auf.
Traumleben
träume nicht,
wenn du leben kannst.
lebe nicht,
wenn du träumen darfst.
träume im leben
und lebe die träume.
das erwachen kommt.
Terezin
grüne hügel
doch graue felder
stolze mauern
summen
stacheldraht
ein lied
auf euren tod
den keiner hat gewollt
das blut an meinen
händen
wusch sich nie
heraus
durch die erkenntnis
ich war nicht
dabei.
© Michael Langhans
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