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Begegnungen der besonderen Art



Manifest der Literatengruppe Blautopf / erster Teil    
oder:   Wir fordern die industrielle Produktion von Lustigkeit!

Aus der einstigen Blaupause im Parsimony Forum.
Die sich anschließendende Diskussion im Forum führte
zum Manifest Teil II
 
Das Copyright für die Manifeste
liegt bei Max Dernet.

 


 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 


 

 

Auszug aus der Blaupause. 

das forum verneigt sich simultan vor V.Doderer am 06. Juni 2000

Manifest der Literatengruppe Blautopf  /erster Teil    
oder:   Wir fordern die industrielle Produktion von Lustigkeit!

 Am Ende aller Utopien angelangt, stehen wir als Erben abendländischer Traditionen vor dem blanken, blauen Nichts, das schon Nietsche (vermutlich in Form seiner Schwester) heraufdämmern sah, dem aber erst wir Heutigen im vollem Maße      ausgesetzt sind (vermutlich weil wir nicht mehr glauben, daß das Nichts aussieht wie Nietzsches Schwester). Deshalb können wir uns auch nicht alle Schnauzbärte wie die Walrösser wachsen lassen, Pferde umarmen und dann ausbüchsen ins Nervensanatorium um im süßen Wahn zu verdämmern, schon der Frauen in unseren Reihen wegen nicht. Für uns muß es deshalb heißen: Standhalten der absoluten Sinnleere und sie zum Besten wenden!

Wir, die Literatengruppe Blautopf rufen deshalb dem immer noch tief in Illusionen verstrickten Rest der Welt zu:     
Haftet nicht am Sinn, wie die Fliegen am Fliegenfänger! Es ist kein Stolz dabei und auch keine Anmut, so jämmerlich  gefangen zu sein!    
Denn:

     Sinn ist Illusion!

     Sinn ist ungezogen !

     Sinn ist peinlich !

     Sinn stinkt!

Unser Weg geht jenseits des Sagbaren & alle unsere Äußerungen sind exakt gleichwertig. Es ist, als ob nur ein Mund  spräche und dieser eine Mund hat nur eine Botschaft zu künden! Und diese eine Botschaft lautet:

Nicht sinnlos ist die Welt, sie ist sinnfrei seit Anbeginn und das ist gut so ! Im Sinnfreien richten wir uns ein, ohne Furcht und ohne Trauer, denn wir waren dort von jeher! Nur jetzt kommod und doch mit Würde, weil wir uns klar SEHEND     einrichten können in diesem herrlichen leeren Raum, der bis vor kurzem verstellt war mit imaginärem Gerümpel! 

     Wäre ein Blinder traurig, gäbe man ihm sein Augenlicht?

     Natürlich wäre er, aber wir sind keine Blinden! 

     Weiterhin fordern wir fürs Erste (aus einer langen Reihe weiterer Forderungen): 

     Die industrielle Produktion von Lustigkeit! 

Wir wollen sie nicht mehr handgearbeitet, hausgemacht, mundgeblasen oder gar in öder Manufakturarbeit, wie in dem  Gag-Werkstätten der Medien hergestellt.

Wir wollen modernste wissenschaftliche und keimfreie Methoden zur Erzeugung von gewaltigen Witzen! 

     Lupenreine Lustigkeit vom Fließband!

Witz um Witz soll auf uns herniederplatschen, damit wir vor Lachen nicht mehr weiter wissen, damit wir am dröhnenden  Gelächter eingehen in den endgültigen Zustand, der jedem von uns vorbestimmt ist. Wir wollen uns in Gelächter auflösen, wie Butter in der heißen Kartoffelsuppe! 

     Waddzda! 

 



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