Kommentar:
Hi madonna
Du hast es wahnsinnig gut ausgetüftelt! Ich
hätte Dir einen Preis gegeben! Aber unter uns: Ich war bass erstaunt,
als ich las, dass der Text für einen Wettbewerb geschrieben......
Und dachte beim ersten Lesen glatt, hier kommt Madonnas feinfühligere
Version von einem, der sich weit nach oben zu anderem als dem
Gegebenen reckt ...
manina 27.02. 2002
Ist schon
so.
Doch was wären wir ohne
unserer Träume?
madonna
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Vom Lastkran,
der eine Schiffssirene
sein wollte
Wo die großen Frachter liegen,
und am Kai wenn's abends dunkelt,
Ratten um die Ecke biegen,
Hafensilhouette funkelt,
steht ein Kran mit steifem Rücken.
Ach - zuwider ist ihm diese
Plackerei tagaus tagein,
still träumt er sich aus der Krise,
möcht' viel lieber Sänger sein -
denkt 's bei sich und reckt den Arm
starr in blauen Abendhimmel;
lauscht den Wellen stundenlang.
Aus dem Hafen tönt Gebimmel,
und von fern erklingt Gesang,
der Sirenen sanftes Tuuuuuuuten.
Ach, wie schön wär's doch - denkt er -
wenn ich 'ne Sirene wär,
wenn ich eine herrlich fette,
tiefe, warme Stimme hätte,
nicht so krächzend wie die meine.
Plötzlich hört er in der Nähe
schüchtern flüsternd ein Getute.
- Oh, wie schön bist du - und ehe
er noch weiß, wie ihm zumute,
schaut ihn aus 'nem Schlepperkahn
eine Schiffssirene an.
Und bewundernd flötet sie:
- Solche Kraft sah ich noch nie -
Staunen schwingt in ihrer Stimme.
Er kann's überhaupt nicht fassen.
Augenblicklich geht's ihm besser,
alle Trübsal ist verflogen.
Sie umschmeichelt ihn noch kesser,
sagt, wie sehr sie ihm gewogen.
Und der Kran - er macht sich grade.
Stolz reckt er das Haupt und sagt sich
- Ja, Sirene hat wohl Recht.
Stark wie ich ist kaum ein andrer,
und die Wunderbare mag mich.
Kran sein ist, weiß Gott, nicht schlecht.
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