madonnas Übersetzungen

Juli 2006- Januar 2010




Dieser Text wurde 2006 im text-fuer-text Forum zur Übersetzung vorgeschlagen.
( Leider kann ich nicht auf die Seite verlinken. Sie befindet sich unter:
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  Es reizte mich zu testen, wie weit mein Französisch und besonders mein  Deutsch  für eine Übersetzung ausreichte.

Zwischen dem ersten Versuch  - schon damals  gab es 6 Variaten, von denen
ich die letzte hier her gestellt habe - und dem jetzigen liegen vier Jahre. Wieder gab es sechs verschiedene Fassungen.
Entschieden habe mich für eine  Variante
der Übersetzung von 2006.
Dort hatte ich das Lyrische Ich  mit dem traurigen König gleichgesetzt. Ich finde immer noch, dass man das machen kann. Jetzt habe ich, wie der Autor beim ursprünglichen Text, die Trennung zwischen dem König und lyrischen Ich vorgenommen.
Die zuvor sehr frei nachgedichteten Zeilen über die Hofdamen habe ich jetzt jedoch  dem Text näher übersetz

 



Spleen LXI


 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 







Baudelaire




Spleen LXI, Les fleurs du mal

Je suis comme le roi d'un pays pluvieux,
Riche, mais impuissant, jeune et pourtant très-vieux,
Qui de ses précepteurs méprisant les courbettes,
S'ennuie avec ses chiens comme avec d'autres bêtes.
Rien ne peut l'égayer, ni gibier, ni faucon,
Ni son peuple mourant en face du balcon.
Du bouffon favori la grotesque ballade
Ne distrait plus le front de ce cruel malade ;
Son lit fleurdelisé se transforme en tombeau,
Et les dames d'atour, pour qui tout prince est beau,
Ne savent plus trouver d'impudique toilette
Pour tirer un souris de ce jeune squelette.
Le savant qui lui fait de l'or n'a jamais pu
De son être extirper l'élément corrompu,
Et dans ces bains de sang qui des Romains nous viennent,
Et dont sur leurs vieux jours les puissants se souviennent,
Il n'a pas réchauffé ce cadavre hébété
Où coule au lieu de sang l'eau verte du Léthé.

 


Spleen LXI, Les fleurs du mal

Ich bin wie der Herr des Viel-Regen-Reichs.
Bin machtlos trotz Gold, noch jung und schon Greis.
Egal sind ihm längst alle höfischen Kriecher,
Genauso wie Hunde und andere Viecher.
Ihn freut nicht die Wildjagd, noch die mit dem Falken.
Sein Volk, das krepiert kann Ihn nicht unterhalten.
Der Schabernack seines Lieblingsnarren
Läßt ihn teilnahmlos kalt in Trübsal verharren.
Sein Bett atmet liliengeschmückt nur Verderben
Er wird in den Armen der Hofdamen sterben.
*I
hnen will es trotz unkeuschem Putz nicht gelingen,
Ein Lächeln dem jungen Skelett abzuringen,
*
Auch sein Goldmacher  müht' sich und schaffte es nie
Ihn zu entreißen der kranken Manie,

Auch die Blutbädern die uns die Römer einst brachten,
Darin zahnlos vergangener Stärke gedachten,
Sie machen nicht warm den Kadaver der friert
Weil in ihm Lethes grünliche Wasser pulsiert

 

2006 / 2010

 

 


Spleen LXI, Les fleurs du mal

Ich bin wie der Herr des Viel-Regen-Reichs.
Bin machtlos trotz Gold, noch jung und schon Greis.
egal sind mir längst alle höfischen Kriecher,
Genauso wie Hunde und andere Viecher.
Mich freut nicht die Wildjagd, noch die mit dem Falken.
Mein Volk, das krepiert kann mich nicht unterhalten.
Der Schabernack meines Lieblingsnarren
Läßt mich teilnahmlos kalt in Trübsal verharren.
Mein Bett atmet liliengeschmückt nur Verderben
Ich werd in den Armen der Hofdamen sterben.
(Sie buhlen um jeden prinzlichen Schwanz,
Wie tot auch immer, ob halb oder ganz. )

Auch mein Goldmacher konnt' mich nicht dazu bringen
Ein Lächeln dem jungen Skelett abzuringen,
Auch nicht es am römischen Blutbad zu wärmen,
Von dem, altgeworden, die Mächtigen schwärmen.
Denn nichts mehr macht warm diesen Körper, der friert,
Wo statt Blut Lethes grünliche Wasser pulsiert.

2006


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