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Wilhelm Homann - Willi
"Damals als Indianer" ist ein Text,
den ich auch ohne, dass ich wüsste von wem er stammt, Willi zuordnen
würde. Geschichten aus der Kindheit klingen bei jedem anders. Dies ist
Willis persönlicher, unverkennbarer Ton.
Mit den Kindertexten fange ich erst mal an und hoffe, dass ich hier
noch mehr aus seinem gefächertem Repertoire vorstellen darf.
Eine "anerkannte und gefürchtete Persönlichkeit" ist der Willi heute
noch bisweilen.
Das Krippenspiel
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Damals als Indianer
Als Indianer
war ich seinerzeit
eine anerkannte und gefürchtete Persönlichkeit.
Mit Helmut und Klaus-Peter zusammen waren wir der Schrecken
der ganzen Waldsiedlung. Niemand kam ungeschoren an uns
vorbei. Echte Pfeile schnitzten wir uns!
Aus dem Unterholz heraus attackierten wir überraschend.
Nur am Samstagabend nach 6 konnten sich die anderen gefahrlos
auf die Straße wagen. Da war nämlich für Helmut und
Klaus-Peter die Badewanne angesagt. Und danach durften die
nicht mehr raus. So frisch gewaschen.
Und so ganz allein war mir das zu riskant. Einmal hatte ich es
gewagt. Und das ging daneben. Dieser Adolf mit seinen beiden
Brüdern Kurt und Hansi hatten meine zahlenmäßige
Unterlegenheit gewittert. Diese feige Bande! Das haben wir
denen aber in der folgenden Woche heim gezahlt! Vor Allem dem
Adolf!
Dann wurde so nach und nach der Wald der Waldsiedlung
abgeholzt. Und welcher Indianer kann ohne richtige Deckung
schon überraschend angreifen? Ich kenne keinen.
Helmut ging dann zu den Pfadfindern. Ein langweiliger Haufen.
Klaus-Peter ist jetzt bei der Bundesbahn. Wegen seiner
Kreuzschmerzen wird er wohl bald pensioniert.
Adolf begann seine Karriere schon sehr früh im Jugendknast.
Einer seiner Brüder hat sich mit einem Opel Kadett tot
gefahren. Der andere Bruder ist angeblich zur Fremdenlegion.
Indianerfilme schaue ich mir nicht so gern an. Das macht mich
so wehmütig.
© Wilhelm Homann
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