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kleid aus
schwarzem samt
ich hab’ ein kleid von schwarzem samt, das deckt mich wie ein
fell, und aus dem ausschnitt rankt sich sanft ein schwanenhals ganz
hell.
hab’ eine kette blau saphir, strahlt kälte
ungeheuer. doch wenn du sie von nahem siehst, lodert’s darin wie
feuer.
ich habe eine brust wie schnee, drin klopft ein herz so
heiss. und wenn du ihm zu nahe kommst, verwandelt sichs in
Eis
mein kopf trägt einen helm aus gold, der hält mein haupt
mir kühl darunten brodelt ein vulkan voll wildheit und
gefühl
doch eines nicht zu fernern tags erschlaffen diese
glieder, ein sanfter friede legt sich dann auf meine müden lider.
und wenn die zeit gekommen ist, die ganze pracht
vergeht. dann bin ich nur im traume noch und sonst vom wind
verweht 26.12.99/2.1.2000 |