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Begegnungen der besonderen Art 


Asti im Dialog


Aus dem Forum der gruppe- vier-w

Auf dieser Seite nun der Thread aus meinem Autorenforum bei 4w,  aus dem
 die vorherigen Geschichten stammen.

Ich wünsche mir noch mehr davon, Ich lese das
mit großem Interesse. 

Ein Beispiel wie man sich in den Foren  von gegensätzlichen Positionen durch Dialog von annähert. Die Originaldateien sind nicht mehr
online.

Asti

Asti @ madonna  1

Asti @ madonna  3

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madonna
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         Beitrag: madonna @ Asti - Asti @ madonna


Fortsetzung von Seite 1

Zitat:
Wenn es nicht zu persönlich wäre, würde ich Dich gern gefragt haben, wie Du diesen Spagat hinbekommst, internationale Arbeiterklasse hier - und deinem derzeitigen Brotberuf auf der anderen Seite. Da muss es doch massenweise Konflikte geben.
herzlichst madonna
Zitat:
Wenn es nicht zu persönlich wäre, würde ich Dich gern gefragt haben, wie Du diesen Spagat hinbekommst, internationale Arbeiterklasse hier - und deinem derzeitigen Brotberuf auf der anderen Seite. Da muss es doch massenweise Konflikte geben.
herzlichst madonna



hallo m.,
deinem satz entnehme ich, erstens, dass du verfechterin der klassenkampf-theorie bist (teddy lässt grüßen), und zweitens, dass du das managertum zur ausbeutenden klasse zählst, zum "anderen ufer".

um ehrlich zu sein, kenne ich kaum noch menschen, die nicht ausgebeutet werden. das managertum jedenfalls ist für mich die am effektivsten ausgebeutete klasse der gesellschaft.

also, dahingehend habe ich keine konflikte, zumal ich in meinem business auch das ganze risiko trage. so gibt es jahre, in denen ich verlust mache und andere, in denen ich gewinn mache. und auf der anderen seite bringen ja meine produktionen (im entertainmentbereich) vielen menschen arbeit und verdienst ... insofern noch weniger konfliktstoff.

es ist wirklich verrückt, wie dinge aus einer idee sich entwickeln können, die auch noch zu einem wirtschaftlichen faktor werden. ich hatte das glück, teil eines solchen prozesses zu sein. ich meine, ideen gibt es millionen. sie schwirren umher, sobald man den kopf aus der tür steckt, aber eine konkrete idee umzusetzen, daran zu glauben und für ihre verwirklichung zu kämpfen und zu investieren, wirklich ans limit zu gehen, das ist eine ganz andere geschichte. das kann schön sein - wenns funktioniert. es kann auch tödlich sein.

gruss asti

ps
werden eigentlich politiker und militärs ausgebeutet? und wenn ja von wem?


 

Zitat:

m., was ist ein "blattschuss"?


Hallo Asti,
Ein Blattschuss ist, wenn Du eine Hirschkuh mitten ins Herz getroffen hast. Paff!
Grüß Dich
madonna

 

 

Zitat:

hallo m.,
deinem satz entnehme ich, erstens, dass du verfechterin der klassenkampf-theorie bist (teddy lässt grüßen), und zweitens, dass du das managertum zur ausbeutenden klasse zählst, zum "anderen ufer".



Ich bin keine Verfechterin irgendeiner Theorie, Asti.
Mir schien nur bei Dir irgendwo ein nostalgischer Ton angeklungen zu sein... Daher fing ich an mir darüber Gedanken zumachen.

Ich versuche mit Anstand über die Runden zu kommen, und das ist nicht wirtschaftlich gemeint.
Dabei geht man natürlich nicht an die Grenzen. An die Grenzen geht man, wenn man an etwas glaubt. Wenn man davon überzeugt ist etwas bewirken zu können.

Deine Kalkulation halte ich zwar nicht für eine Milchmädchenrechnung aber doch für Schönrechnerei.
Heißt es nicht; Wer nicht wagt, der nicht gewinnt?
Du gehst Risiken ein Du gewinnst oder verlierst dabei und wie Du schriebst, hast du sogar noch das Glück, eigene Ideen zu verwirklichen. So was nennt man nicht fremdbestimmt. So gesehen, denke ich, hast du sogar Glück.
Woher kommt dann diese Nostalgie, die ich zu hören glaubte.?

Zitat:

um ehrlich zu sein, kenne ich kaum noch menschen, die nicht ausgebeutet werden.


Da gebe ich Dir recht, das geht sogar bis zur selbstausbeutung. Aus unterschiedlichsten Gründen.

Bin müde heut.
Grüß Dich
madonna
 

 



die "begabung zum spagat" hat man eigentlich als romantiker (obwohl das ein gegensatz zu sein scheint), und irgendwie bin ich ein verkappter romantiker. glaube ich jedenfalls.

hallo m.,
war in den letzten beiden wochen so viel unterwegs - immerhin, ich habe auch dich in hamburg getroffen! (hamburg, alster, ich, ganz in schwarz, du, ganz in weiss, erinnerst du dich noch?)-, dass ich kaum zeit hatte, hier einzukehren. und das wird noch zwei wochen lang so gehen... aber bei meiner kurzen stippvisite fällt mir auf, dass einige aus dem forum ausgeflogen sind, und zwar auch die beiden, die ich bislang am interessantesten im forum fand: cosic und patrizia. wo sind sie hin? warum sind sie weg? lauter literarische fragen, nicht wahr?
gruss asti

Zitat:
Mir schien nur bei Dir irgendwo ein nostalgischer Ton angeklungen zu sein... Daher fing ich an mir darueber Gedanken zumachen. madonna



hallo m.,
das ist eine frage, die mich auch sehr beschaeftigt. da ich selbst die antwort noch nicht in worte fassen kann, zitiere ich aus der e-mail meiner geliebten, die mich heute erreicht hat und aus der, so scheint mir, ein teil erklaerung hindurchschimmert:

Zitat:
... wenn ich es so betrachte, dass ich eine arbeiterin am atmosphaerischen bin, dann kommt bei mir praktisch jeden tag was konkretes heraus. es braucht eben einer speziellen brille, um dessen gewahr zu werden. wahrscheinlich renne ich aber bei dir offene tueren ein, denn du hast diese brille. darum verlasse ich jetzt diesen abschnitt. er musste aber geschrieben werden, falls du dich im moskau mit dem roten platz und den hochzeitspaaren und etwas unsichtbarem, was dich in eine krise stuerzen koennte, ganz einsam und verlassen fuehlen solltest, damit du dann ein halteseil zu fassen bekommen kannst.

du wirst dich nun fragen, was denn eigenlich die idee war, weswegen ich urspruenglich dir diese e-mail schreiben wollte. vielleicht wirst du sogar den eindruck haben, dass ich dir gar keine neue idee schreibe. das kann auch sein. aber aus irgendeinem grund habe ich doch den eindruck, etwas so noch nicht gedachtes mitzuteilen: ich denke, du solltest ab sofort damit beginnen, an einem buch ueber dein managerleben zu arbeiten. als erstes werde ich dir bei naechster gelegenheit ein diktiergeraet kaufen, auf dem du dann immer schoen deine gedanken, bilder, gespraeche festhaeltst. ich werde sie dann - wenn du mich laesst - abschreiben. und dann koennte man es eben so machen, falls du das reizvoll findest, dass man ein buch macht, wo genau diese zwei welten, deine beobachtungen und die sehr spezifischen momentaufnahmen meiner person zusammen gebracht werden, also beispielsweise ein kampf um irgendeine summe geldes mit einer beobachtung einer strassenszene oder des wetters oder der wolken oder der vorhangfarben oder eines ausstellungsraums oder einer strassenbahnfahrt oder ... es soll also gerade dieser unglaubliche spagat, in dem du dich bewegst, sichbar gemacht werden: der zwischen der kuenstlerischen sicht auf die welt und der welt des geldes. und es soll wirklich aus dem innersten des buches herausleuchten, wo die wahrheit liegt, die wahrheit im jeweiligen moment. wahrscheinlich wuerde ich jetzt z.b. einen abschnitt zum mythos des moskauer eises beisteuern...

wohin auch immer du jetzt, nach dem lesen meiner zeilen, als naechstes hinfliegen solltest: lass es dir gut gehen! ...


 



Hallo Asti,
da es noch jemanden gibt, der sich über Deine Spagatkünste Gedanken macht, brauche ich es ja nicht mehr, zumal es irgendwann als Buch vorliegen wird.
Wenn ich ehrlich bin, ich konnte da nichts herauslesen, was mir irgendetwas plausibler gemacht hätte. Außer, daß du scheint's eine Begabung zum Spagat hast.-

Sieht man sowas aus der Nähe besser, oder aus der Ferne? madonna
 

Zitat:
... daß du scheint's eine Begabung zum Spagat hast.-
Sieht man sowas aus der Nähe besser, oder aus der Ferne? madonna


 


hallo m.,

grundsätzlich würde ich dir auf deine "rhethorische" frage antworten: aus der ferne!

wobei die sache mit dem spagat nimmer so klar ist, wie sie zu sein scheint, immerhin haben wir es hier mit leuten wie dich und mich zu tun, die gerne kopfgeburten zur welt bringen, so dass man niemals genau wissen kann, was dichtung und was wahrheit ist.

gerade heimgekehrt aus der ehemaligen hauptstadt des internationalen proletariats grüsst dich asti

p.s.
deine andeutung des spagat-themas bringt mich auf eine andere frage: wie begegnen kopfgeburt-menschen wie wir der eifersucht? kompensierst du eifersucht auch übers schreiben?





entfernen wir uns nun etwa von dem Thema Spagat?

<<< dass man niemals genau wissen kann, was dichtung und was wahrheit ist. <<<

Das scheint mir interessanter – wobei ich glaube, dass ich das so genau gar nicht immer
wissen möchte und es ist vielleicht nur eine andere Art von Spagat.

Was sehe ich? – Was weiß ich ? Was zeige ich?
Ist das was ich sehe in Übereinstimmung mit dem, was ich weiß. Worauf soll ich mich verlassen? Auf meine Augen oder auf mein Wissen? Auf Gerüchte?
Ich habe mich für meine Augen entschieden aber das stimmt nur zur Hälfte, denn bei allem was ich wahrnehme, spielen die Sichtweisen anderer mit hinein. Also doch, das was ich weiß.

Es gibt Dinge die sieht erkennt man aus der Ferne besser ( etwas ein Bild von Turner) und andere die man aus der Nähe betrachtet werden MUSS ( Bilder von H.Bosch ). Je nachdem womit wir befasst sind, ändert sich unser Blick. Ist es vielleicht gar kein Spagat sondern Anpassung an die Gegebenheiten?

Deine Frage nach der Eifersucht überrascht mich jetzt in diesem Zusammenhang.
Eifersucht worauf?

Grüß Dich
madonna
 

 

Zitat:
Deine Frage nach der Eifersucht überrascht mich jetzt in diesem Zusammenhang. Eifersucht worauf? madonna


eifersucht - bei mir auf den anderen, bei dir auf die andere. also ich bin - scheint mir - durch meine literarisch-imaginatorische beschäftigung anfälliger gegenüber dieser krankheit, die allerdings auch als droge wirken kann: ich fühle, also existiere ich - noch. und dabei spielt sich wahrscheinlich fast alles nur in meiner imagination ab, in den verqueren gedankengängen meines gehirns. doch kein trost diese annahme, eher eine verstärkung des gefühls von machtlosigkeit, abhängigkeit und ausgeliefertsein.

ist es aber nicht wichtig, extreme zu leben (im leben und im kopf), um überhaupt zu leben? und irgendwie so muss auch die literatur funktionieren, damit sie lebt: man reisst sich die pulsadern auf und schreibt "gedichte". dann stimmt es. literatur ist obsession und das leben sollte obsession sein.

um auf deine frage zu kommen, "warum jetzt in dem zusammenhang": weil ich beim schreiben dachte, dass sich alles reduzieren läßt auf liebe und tod. du kannst alle kunstwerke auf eine dieser beiden urgründe zurückführen, aber auch alles, was wir tun und lassen, also auch die vibration zwischen der schönen welt des geldes und der reichen welt der melancholie. asti

 

Zitat:

Wenn ich ehrlich bin, ich konnte da nichts herauslesen, was mir irgendetwas plausibler gemacht hätte. Außer, daß du scheint's eine Begabung zum Spagat hast.- madonna

die "begabung zum spagat" hat man eigentlich als romantiker (obwohl das ein gegensatz zu sein scheint), und irgendwie bin ich ein verkappter romantiker. glaube ich jedenfalls.

hallo m.,
war in den letzten beiden wochen so viel unterwegs - immerhin, ich habe auch dich in hamburg getroffen! (hamburg, alster, ich, ganz in schwarz, du, ganz in weiss, erinnerst du dich noch?)-, dass ich kaum zeit hatte, hier einzukehren. und das wird noch zwei wochen lang so gehen... aber bei meiner kurzen stippvisite fällt mir auf, dass einige aus dem forum ausgeflogen sind, und zwar auch die beiden, die ich bislang am interessantesten im forum fand: cosic und patrizia. wo sind sie hin? warum sind sie weg? lauter literarische fragen, nicht wahr?
gruss asti



                    
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Asti @ madonna  3
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