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Begegnungen der besonderen Art



Jörg Blohut alias bigvogel
*5. 3. 1935 
   7. 1. 2015


madonna meets bigvogel 

am 11.06.2000 um 21:13 Uhr Literraturcafé  
            
"ich fürchte, hier versucht sich jemand an shakespeare"

"ein kühnes unterfangen freilich und kann eigentlich gar nich sein - na ja, s gibt
schlimmeres!
bigvogel, grollend
"

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Tja, so kann's gehen. Ich hatte damals im Literaturcafé ein Gedicht veröffentlicht, das, wie man sieht, vor Bigs Augen keine Gnade fand.

du glaubst,
nur leere hände
könnten streicheln?
siehst du denn nicht
dass voller zärtlichkeit
sie sind?
   und was sie halten ist
ein zartes garn
es ist der traum
vergang'ner blauer nächte.
und süßer wahn ist's
der es spinnt


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Sechs Monate später begegneten wir uns im Wolkenstein Forum wieder. Diesmal war die Reaktion positiver, was mich sehr freute, denn ich hatte und habe einen ungeheuren Respekt 
vor bigvogel. 



Auf mein Gedicht "abgeblitzt"
erstellt am: 07. Dezember 2000 19:08
antwortete er:

holla, ein rosengedicht!
madonna, darf ichs in meine rosenanthologie stellen? mit quelle natürlich!
und, nebenbei gesagt, so schlecht find ichs nun auch wieder nicht. kommt auf die kategorie an, in die mans stellt. es sind ein paar schnitzer drin, klar (typ und zu lieb - grausam!) aber ich denk mir, daß es keine großen ansprüche sucht. aber die letzte strophe find ich wirklich ganz gut,
hört sich fast nach heine an, oder sagen wir: hät mich bei dem nicht weiter echauffiert.
also, ich erbitte dein placet! (du kommst in ganz gute gesellschaft!)
big

Im Frühjahr 2001 hatte ich dann das Vergnügen bigvogel während eines Autorentreffens kennenzulernen Ich merkte, dass er gar nicht soooo strenge war, wie ich bei unserer ersten Begegnung angenommen hatte.
Von da an wusste ich, dass er nicht nur ein kantiger Typ ist, sondern auch ein sehr liebenswerter. Sonst hätte ich nie gewagt ihn zu fragen, ob er uns hier Gesellschaft leisten möchte.


 

Das Schrillen im Wind

Der Katzenkönig, nach einer eingebildeten Begebenheit

Manisch, die Sache mit dem Ei


Lebenslauf

 

 


 

 

 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


    
     

 
 
  Mein Freund Sigmund

Mit glühenden Augen
sitzt er vor mir
betastet meine Blöße
übt sich in Zurückhaltung
und bewertet meine Gespräche von gestern.

Er regelt die Stofflichkeit meiner Beziehungen
verkrallt sich im Vorhang mit seinen Spinnenfingern
prüft die Beschaffenheit meiner Regelwerte
und findet mich
trotz aller Bemühungen
rechtschaffen auswechselbar.

Gesten geraten ihm
zu einem gehässigen Grinsen
er findet keine Genugtuung
gelegentlich spotte ich ihm
jeder Beschreibung.

Ganz im Vertrauen erfahre ich nach langem Zögern:
Ich habe ihn immerhin irritiert
.





Tango in der Vorstadt

Hei, Alter, lass das Bandoneon klingen   
und schütt  den weißen Schnaps mir in das Glas
ich will allein sein heut mit mir
mit mir und meinen Träumen
und dem Tanz
verhüte Gott, dass ich ihr heut begegne
der Hure, mit der alles begonnen hat
und Schritt für Schritt ...
und bitte staccato ...   

Hottatam, hottatam!
wer bist du, dass ich mich nicht begreifen kann
was bin ich, wenn ich mich nach dir verzehr
einem  Stück Dreck in der Gosse
nicht mehr!

Ich weiß, dass deine Augen strahlen können
wenn du dir die Unschuld eines Kindes leihst
wenn du Bilanz machst
meine Vorzüge mit denen anderer vergleichst
die lange Leine knüpfst
an der du mich für alle Fälle
um dich im Kreise laufen lassen willst
wenn du woanders deinen Hunger stillst
was macht es mir so schwer?

geh!
Deine Schwestern trocknen ihre Schuhe in la Boca
unter einem Maulbeerbaum
an dessen Stamm
ich dich geliebt habe
dessen Rinde ich immer noch
auf meiner Haut fühle
sein welker Duft
bekümmert meine Nase
und macht mir Angst.
geh endlich!
Hottatam!






Weißt du die Amseln

Du hast die Beeren verzaubert  
Mit Leinen umsponnen
Mit zitternden Fingern
Am Körper verrieben
Und vor mir verborgen.

Weißt du die Amseln
Nur der Gedanke
Hebt uns in den Himmel  
Zerstäubt uns im Glanz flirrenden Lichts  
Verschlingt uns im Flug.

Wo ist dein Lied geblieben
Das du nicht mehr singst
Der spröde Klang der letzten Stunde
Das Tasten unter meiner Haut?
 

 
  © bigvogel  -  Jörg Blohut

 


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