Doderama präsentiert Doderers Abenteuer

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3. I
ch verlebte als Kind Jahr um Jahr die Sommermonate auf einem Bauernhof im
Niederbayrischen, damals gab es noch dieses Plumpsklo hinterm Haus mit einem Herzchen in der Türe, Scheunen mit Tenne, Obstgärten, Wälder, Kühe, einen Stier mit Nasenring, Pferde, Gänse, Hühner, Enten, Ziegen, Schweine, Katzen, Hunde...  wie aus dem Bilderbuch war dieser Hof. Die Schweine, mußten ihr Leben nicht im Mästgatter zubringen, sie durften raus in einen Obstgarten, durch den ein Bächlein floß, den die Tiere in eine riesige Schlammkuhle verwandelt hatten. Beim  Zurücktreiben in den Stall geschah es nicht selten, daß der Eber, ein riesiges schwarz-rot geflecktes Tier, ausriß, er ließ sich weder vom Geschrei, noch vom wilden Gefuchtle mit Besen und Heugabeln bluffen, sondern rannte einfach geradeaus mit seinen drei oder vier Zentnern, alle sprangen zur Seite. Doch der Bauer sorgte sich nicht sehr um den Freigänger, sondern meinte nur: "Der kommt schon wieder, wenn er hungrig ist". Und tatsächlich, spätestens zur abendlichen Fütterungszeit kam das Tier zurück und forderte laut grunzend Einlaß in den Stall. 

Wenn ich daran zurückdenke, eine Sau, die sich den Nachmittag frei nimmt, für einen Ausflug, das klingt wie ein Märchen. In der Gegend gab es kaum Verkehr, zum Hof kam man nur auf ungeteerten kurvigen Lehmwegen, heute ist auch dort alles begradigt, der Verkehr fließt und die Söhne des damaligen Bauern haben ihren Hof in eine dieser Landwirtschaftsfabriken umgewandelt. Nicht einmal einen Hund haben sie mehr, weil der zuviel Schmutz macht! Wenn überhaupt noch Tiere vorhanden sind, dann nur Bullen, die in engen Gattern hochgemästet werden

 

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