Begegnung mit amygdala
alias Giselheid Schulz
Dies hier sind Gedichte aus text-fuer-text.de (tft)
In dem neu geründeten Forum war Giselheid nicht mehr lange. Ihre
berufliche Situation hatte sich geändert und vielleicht ging es ihr auch
so, wie manchen von uns früher oder später.
Eine zeitlang waren die Foren eine gute Möglichkeit gewesen die eigenen
Texte vorzustellen, andere Autoren kennen zu lernen, sich mit ihnen
auszutauschen. Dann kam eine Phase, wo man das Gefühl hatte jetzt
wiederholt sich vieles und man verbringt mehr Zeit dort, als man es sich
leisten kann.
Wie an dem Kommentarverlauf sieht, war die Zeit nicht vergeudet. Wir alle
haben gelernt voneinander, auch uns in unserer Verschiedenheit zu
respektieren.
Doch ist es auch wichtig, zu lernen, ohne das permanente Echo auszukommen.
Stärker auf die eigene Stimme zu hören, damit man sie nicht verliert.
amygdala - Giselheid Schulz
Kommentarverlauf
zu SIE WOHNT IM DAVOR UND DANACH
amygdala bei tft
Kommentarverlauf
zu ICH HABE MEINE TÜR
Prosatext
dysdera u.a,
Als ich den
Einführungstext schrieb überlegte ich, was ich in kurzen Worten über Amys
Texte, die ich auch seit längerem nicht mehr gelesen hatte sagen könnte.
Wie erstaunt war ich , als ich beim Zusammenstellen der Texte und
Kommentare bemerkte, dass ich 2005 inhaltlich fast das Gleiche über Amys
Gedichte in einem Kommentar geschrieben habe.
Zu Amys Gedichten, die ich schon ziemlich lange kenne: Sie sind nicht
leicht zugänglich, aber nie effekthascherisch. Und verstehe ich sie nicht,
formuliert sich doch fast immer eine Ahnung, oder eine Frage, die nachgeht
aber nicht in der Art, dass sie ärgert.
Amy versucht Überflüssiges zu meiden, um auf den Kern zu kommen. Was
dieser Kern ist, ist nicht unbedingt für jeden fassbar, auch für mich
nicht.
Doch habe ich immer das Gefühl, daß es diesen Kern gibt. Und beim Versuch
dem näher zu kommen begegne ich mir meist selber. Mir kommen diese
Gedichte oft vor, wie eine Meditationsvorlage.
Was ist ein Mandala ? Was sagt es aus? Was setzt es frei?
......
Von ihren Gedichten bleibt mir immer ein Bild haften, auch über längere
Zeit.
madonna am 08.11.2005
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Die Heimbuche
DIE HEIMBUCHE ist gefällt, das
Nest geräumt, der Flug gebucht, der
Fuß beringt mit Ort und Zeit der Geburt.
Zugvogel.
Ein Halt -
ein Streichen über das Gefieder-
ein Hier, ein
Hin-
fort.
© amygdala am 14.11.2005 |
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Erinnerung
Ich nähe
im Siegelstich
Stein zum Gedächtnis,
ich nähe im
Fadenlauf achtzehn Bitten, ich
nähe Purpurblau in den Mantelsaum ein.
Am Finger dein Rubin.
Meine Fassung wächst nach und
nach wie mein Haar.
© amygdala am 07.02.2006 |
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ich habe meine Tür
Ich habe meine Tür
ins Zimmer gestellt.
Worte ziehen hindurch,
sprechen aus
den Raum.
Worte gehen
durch die Zeit,
kehren zurück
ins Weiß.
© amygdala am 11.01.2006 |
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Herausgetrennt,
den FLuchtpunkt gewählt.
Gegen deinen Horizont
folge ich meinem Stern.
Die Zukunft
eingelagert
mit Sessel und Sekretär.
Ich wohne im
Zwischenort,
an der Wetterseite der Worte.
©amygdala am 30.03.2006 |
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Meine Stille ist weiß
und manchmal blau.
Eine Kugel rollt
in irdener Schale.
Geschälte Träume,
entkernte Tage.
Ich kreise
deine Frage
ein.
© amygdala am 05.11.2005
Spätere Version:
Meine Stille ist weiß und
konzentriertes Blau.
Eine Kugel rollt
in irdener Schale.
Geschälte Träume,
entkernte Tage.
Ich kreise
deine Frage
ein.
© amygdala am 13.11.2005 |
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